Ein Beispiel für ein erfolgreiches Projekt, gefördert mit 3,9 Millionen Euro aus dem EIC Pathfinder, ist das Orbital Engineering for Innovative Electronics – kurz OBELIX. Ziel des Projektes ist es, einerseits neue, effiziente Technologien zu entwickeln, dabei aber gleichzeitig auf nur schwer zugängliche Materialien zu verzichten. Abhängigkeiten und komplexe, störungsanfällige Lieferketten sollen somit vermieden werden. Gleichzeitig soll der ökologische Fußabdruck des wachsenden Mikroelektronik-Sektors verringert werden. Derzeit arbeiten die Forscherinnen und Forscher von OBELIX daran, sogenannte Bahndrehimpulse zu erzeugen, zu manipulieren und für verschiedene Anwendungen nutzbar zu machen. Bahndrehimpulse beschreiben in der Quantenmechanik die Bewegung eines Teilchens auf einer Bahn relativ zu einem festen Bezugspunkt.
"Wir verfolgen konkret die Idee, besonders effizientes magnetisches Schalten beispielsweise von Speichern zu entwickeln, indem wir den Bahndrehimpuls als neue Quelle verwenden", erklärt Prof. Dr. Mathias Kläui, Professor am Institut für Physik der JGU. Gegenüber der bisherigen Nutzung des Spindrehimpulses könnte damit eine Verbesserung um das Zehnfache erzielt werden: ein zehnmal geringerer Stromverbrauch oder zehnmal schnellere Schaltungen bei gleichem Energiebedarf.
"Als zweiten Punkt legen wir einen Schwerpunkt auf Systeme, die weniger seltene Materialien benötigen", so Kläui. Das betrifft vor allem Materialien wie Seltenen Erden, die größtenteils in China oder Russland gefördert werden . "Wir wollen den Bahndrehimpuls mit Materialien erzeugen, die nicht selten und nicht umweltschädlich sind." Als Beispiel nennt der Physiker kupferbasierte Verbindungen.
Einige europäische Projekte, die bei erfolgreichem Abschluss auch in der Medizintechnik Anwendung finden könnten, wurden bereits langfristig gefördert:
- HISOPE des National Centre for Scientific Research (CNRS), welches sich mit der Entwicklung organischer Hochgeschwindigkeits-Photonik und Optoelektronik beschäftigt.
- AROMA, ein Gemeinschaftsprojekt sechs europäischer Einrichtungen, soll die nicht-invasive in vivo Erforschung kognitiver Funktionen des menschlichen Gehirns auf mesoskopischer Ebene ermöglichen.
- CoNAN des Biotech-Unternehmens Depixus hat das Ziel, eine neue Generation von Mikrochip-basierten Instrumenten für die Genanalyse zu entwickeln.