Technologien für maximale Cybersicherheit in der Medizintechnik

Die Modernisierung und Vernetzung medizintechnischer Geräte wirft Fragen zur Cybersicherheit auf. Die Nutzung durch mobile Geräte schafft zunehmend Schwachstellen, die schon jetzt einer wachsenden Zahl von Cyberattacken ausgesetzt sind. Bei Medizinprodukten können verschiedene technologische Ansätze die Cybersicherheit weiter verbessern.

Blockchains sind aus dem Bereich der Kryptowährungen bekannt. Sie erlauben einen sicheren und transparenten Austausch von Daten. Da diese nicht zentral, sondern auf einer Vielzahl von Computern gespeichert werden, haben Dritte keinen Zugriff.

Blockchainmodelle wurden schon für die gemeinsame Verwaltung von Rezepten (eBtM) durch Arztpraxen, Apotheken und Aufsichtsbehörden entwickelt. Einsatzmöglichkeiten bestehen zudem für Patienteneinwilligungen und Krankschreibungen. Das Unternehmen Oracle nennt als weitere Anwendungsfälle die Arzneimittelauthentifizierung, Patientenakten und beschleunigte Berechtigungen.

Zero Trust Security ist ein Sicherheitskonzept der IT, in dem kein Benutzer, Gerät oder Netzwerk als vertrauenswürdig gilt. Eine Authentifizierung aller Benutzer und Geräte muss unabhängig vom Standort kontinuierlich erfolgen, damit alle Daten und Geräte geschützt sind.

Ein Report des Teams von Zscaler ThreatLabz belegt, dass Einrichtungen des Gesundheitswesens weltweit auf Platz zwei der Ransomware-Angriffe liegen. Zscaler gilt als führender Anbieter im Bereich Zero Trust und nutzt die weltweit größte Security Cloud auch für Dienste im Gesundheitswesen.

Einfallstor für Angriffe ist oft der Fernzugriff auf medizinische Geräte durch Drittparteien für Wartungszwecke. Die zunehmende Zahl an Geräten des Internet of Medical Things (IoMT) und IT-Geräten sowie deren mobile Nutzung erschweren die Überwachung der Datenströme zusätzlich.

Unternehmen wie D.med Software unterstützen Hersteller medizinischer Geräte dabei, Risiken und Schwachstellen während der Entwicklung und nach der Markteinführung zu vermeiden. Eine KI-basierte Anomalieerkennung gilt als wirkungsvollster Abwehrmechanismus bei Cyberangriffen. Das Risikomanagement umfasst neben der Identifizierung und Analyse potenzieller Bedrohungen für medizinische Geräte auch eine Lückenanalyse, das Schwachstellenmanagement und die Entwicklung von Sicherheitskontrollen. Auch Mechatronic bietet Überwachung, Analyse und Aktualisierung von Sicherheitsprotokollen an.

Um sicherzustellen, dass medizinische Daten geschützt und vertraulich bleiben, müssen sie auf allen Ebenen verschlüsselt werden. Nur die End-to-End-Verschlüsselung stellt sicher, dass Daten während der Übertragung nur vom Sender und vom Empfänger entschlüsselt werden können. Verschlüsselte Daten sind auch im Ruhezustand und ohne Übertragung selbst bei physischem Zugriff von Dritten auf das Speichermedium sicher.

Gesundheits- und Patientendaten müssen nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bei der Übertragung durch Verschlüsselung oder Anonymisierung geschützt werden. Eine weitere Voraussetzung für Cybersicherheit bilden sichere Übertragungsprotokolle wie HTTPS oder ein Virtual Private Network (VPN).

Eine Cloud ist ein virtueller Speicher, auf den verschiedene Computer unabhängig vom Standort über das Internet zugreifen können. Hier können Daten gespeichert werden, aber auch Server für Software und Apps, wie sie zum Beispiel für Telemedizin-Dienste und bei Video-Sprechstunden genutzt werden. Dienstleister wie TeamDrive stellen die Technologie mit einer Private Cloud bereit, die nicht öffentlich zugänglich ist.

So können zum Beispiel nur ärztliches Fachpersonal, Krankenhäuser oder Krankenkassen auf elektronische Patientenakten zugreifen. Auch individuelle Benutzerrechte sind für Anwendende im Gesundheitsbereich möglich. Cloudflight bieten neben einem Cloud-Service auch Daten- und KI-Services an, Ditabis übernimmt Serverprogrammierung und -konfiguration zur Cloudanbindung.

Allein im dritten Quartal 2022 war mindestens eines von 42 Unternehmen im Gesundheitswesen von Ransomware-Angriffen betroffen. Maßgeschneiderte Softwarelösungen können Medizingeräte wie Herzmonitore vor Cyberangriffen schützen.

Expertinnen und Experten von Globalsign, einem führenden Unternehmen im Bereich der digitalen Identitäten, haben als weitere schutzbedürftige Geräte Pumpen zur Arzneimittelinfusion ausgemacht sowie Herzschrittmacher und Wearables. Je intelligenter und vernetzter das IoMT wird, desto anfälliger wird es für Cyberbedrohungen.

Um sensible medizinische IT-Systeme vor Missbrauch zu schützen, spielt die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) eine immer wichtigere Rolle. Eine Public-Key-Infrastruktur (PKI) ist eine asymmetrische Krypto-Technologie und gilt als eine der sichersten Formen der Verschlüsselung. Sie basiert auf einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel. Ein Identity-Access-Management (IAM) garantiert, dass Computer und Medizingeräte ohne Log-In nicht mehr bedienbar sind.

Cybersicherheit: Modernisiert und vernetzt