Für welche anderen Anwendungen ist das Verfahren geeignet?
Stuer: Der Fokus liegt auf der Behandlung von Hautkrankheiten. Aber ich denke, wir haben einen neuen Ansatz gefunden, der vielseitig genutzt werden kann. Medizinprodukte werden immer komplexer. Um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden, werden immer mehr Wirkstoffe gezielt eingebracht, damit nicht der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen wird.
Welche Entwicklungen werden angestrebt?
Stuer: Dieser neue Prozess ermöglicht uns, mit weiteren Präzisionsteilen im Nano- und Mikrobereich die Vorteile von Keramik zu nutzen. Wir arbeiten an aktuellen Problemen, aber wir wollen auch versuchen, die Themen vor der Zeit anzugehen.
Eine Vorgabe war, dass das Verfahren kosteneffizient und skalierbar sein soll, um zum Beispiel Produktionssteigerungen rasch zu ermöglichen. Beim Laserschneidverfahren funktioniert eine Skalierung nur über die Anschaffung von vielen Lasergeräten, das ist kompliziert und kostenintensiv.
Unser Prozess verursacht hohe Kosten nur bei der Herstellung des Masters für die Polymer Formen. Die Formen-Herstellung und die Replikation der Mikrokeramik-Sterne sind sehr preiswert. Entscheidend ist das Know-how. Die Probleme des Herstellungsverfahrens konnten wir in einen Vorteil entwickeln, indem wir die Form Sterne optimiert haben und die Effizienz gesteigert haben gegenüber den mit Laserschneidern gefertigten Sternen. Zudem war es uns wichtig, einen umweltfreundlichen Prozess zu entwickeln, in dem zum Beispiel die Formen wiederverwendbar sind.