Mit dem neu entwickelten Druckverfahren ist es möglich, Hüftimplantate aus Titan zu bedrucken. "Die synthetische Nachahmung der biochemischen Eigenschaften der Miesmuschelproteine, insbesondere der Aminosäure DOPA, ermöglicht eine sofortige und langanhaltende Bindung zwischen Implantat und Knochen", so Meyer.
Damit lässt sich ein Problem lösen, das viele Patientinnen und Patienten mit Hüftimplantaten betrifft. Bislang verlieren Hüftimplantate nach einiger Zeit ihren Halt im Knochen, weil dieser sich zurückbildet. Mit dem neuen Gewebekleber soll ein frühzeitiger Austausch künftig vermieden werden. "Der Klebstoff ist biokompatibel und fördert das Einwachsen des Implantats in den Knochen, was die Notwendigkeit für nachträgliche Anpassungen oder Revisionsoperationen minimiert", schildert Meyer Vorteile des biomimetischen Klebers.
Erweitern kann man die Funktionalität des Klebers durch chemische Synthese. Eine Modifikation ermöglicht zum Beispiel, dass er auf Licht reagiert. "Wird er mit UV-Licht bestrahlt, so härtet er aus. Dabei verstärkt sich seine haftende Wirkung", berichtet Meyer. Im 3D-Druck lassen sich photoreaktive Materialien unter UV-Strahlung verarbeiten. So können komplexe Strukturen für maßgeschneiderte medizinische Implantate aufgebaut werden.