Labor: Die Zukunft ist grün

In Laboren können viele Gegenstände nur einmal benutzt werden. Bedeutet dies, dass sie nicht nachhaltig wirtschaften können? Nein, sagt Vanessa Whight vom Laborlieferanten Starlab. Die UK Marketing Managerin und "Green Officer" des Unternehmens hat sich mit Umweltthemen und Nachhaltigkeit in Laboren auseinandergesetzt und weiß, wo man ansetzen kann.

Frau Whight, wie definiert Starlab Nachhaltigkeit?

Vanessa Whight: Starlab arbeitet an langfristigen Strategien, um die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt zu reduzieren, sowohl bei den Produkten, die wir herstellen, als auch im täglichen Betrieb. Als ISO 14001-zertifiziertes Unternehmen hat sich Starlab der Förderung der Nachhaltigkeit in der Wissenschaft verschrieben, und wir sind stolz darauf, ein grünes Unternehmen zu sein. Unsere grünen Ideen beginnen mit unserer Philosophie "Reduzieren, Wiederverwenden, Nachfüllen, Recyceln" für umweltfreundlichere Produkte. Darüber hinaus überprüfen wir kontinuierlich unsere internen Prozesse, um sicherzustellen, dass wir gute, nachhaltige Praktiken für alle Bereiche des Unternehmens beibehalten und umsetzen. Unser Ziel ist es, als grüner Vorreiter aller Anbieter von biowissenschaftlichen Kunststoff-Verbrauchsmaterialien zu agieren, indem wir dazu beitragen, die mit forschungsbasierten Abfällen verbundenen Probleme zu reduzieren.

Sie konnten den Materialverbrauch für die TipOne-Pipettenspitzen deutlich reduzieren. Wie haben Sie dies erreicht?

Whight: TipOne steht bei unseren Umweltinitiativen an vorderster Stelle. Die „Thin-Wall“-Technologie und moderne Spritzgussverfahren ermöglichen es uns, extrem dünnwandige Spitzen mit hoher Präzision herzustellen, die perfekt auf alle gängigen Pipettenkonen passen. Unser grünes Spitzendesign hat zu Spitzen geführt, bei denen ein sicherer Sitz garantiert ist, während gleichzeitig die Aufnahme- und Abwurfkräfte reduziert werden. Wir haben auch an die Umwelt gedacht, und die „Thin-Wall“-Technologie von TipOne bedeutet, dass wir wertvolle Ressourcen sparen. Wir konnten den Materialverbrauch um bis zu 40 Prozent reduzieren, um Emissionen und Umweltbelastung zu verringern und gleichzeitig die Integrität unseres hochwertigen Produkts zu erhalten. 

Wie oft können Ihre Kunden Ihre Produkte wiederverwenden?

Whight: TipOne-Racks können mit TipOne-Nachfüllsystemen immer wieder verwendet werden. Durch das Nachfüllen und die Wiederverwendung der Racks wird der Kunststoffabfall im Vergleich zur Verwendung von Produkten erheblich reduziert. Unsere TipOne-Racks überstehen mindestens 100 Autoklavierzyklen ohne an Stabilität, Festigkeit oder Form zu verlieren. Wir ermutigen unsere Kunden, einen Vorrat leerer Racks in ihrem Labor für die Verwendung mit den Refills vorzuhalten. Neben dieser konventionellen Anwendung verwenden einige unserer Kunden die Racks zur Lagerung wieder. TipOne-Racks lassen sich sicher übereinanderstapeln, und der praktische, aufklappbare Deckel macht sie ideal für die Lagerung von Gefäßen oder anderen kleinen Verbrauchsmaterialien auf dem Labortisch oder in der Werkbank.

Was können Labore weiter tun, um "grüner" zu werden?

Whight: Die unsterilen TipOne-Refills sind so konstruiert, dass ein Autoklavieren nicht notwendig ist. Das spart eine Menge Energie und schont den Geldbeutel. Das Nachfüllen kann ohne Kontaminationsgefahr durchgeführt werden und damit bleiben die im Zertifikat zugesagten Eigenschaften bezüglich der Reinheit Spitzen erhalten. Neben der Verwendung eines wiederbefüllbaren, wiederverwendbaren und recycelbaren Pipettenspitzen-Systems müssen Labore nur noch grün denken, um grün zu werden. Wenn sie beispielsweise Großpackungen bestellen und kleinere Bestellungen durch größere ersetzen, werden sowohl die benötigten Verpackungsressourcen als auch die für jede Lieferung entstehenden Transportemissionen reduziert. Allgemeine umweltfreundliche Praktiken innerhalb des Labors können dazu beitragen, den Energieverbrauch zu minimieren: Stellen Sie sicher, dass nicht verwendete Geräte ausgeschaltet werden, schließen Sie den Abzug, wenn er nicht benutzt wird, und maximieren Sie den Platz in -80°C-Gefrierschränken durch die Verwendung von Lagerboxen für Laborproben. Scheinbar kleine Änderungen wie das Abschalten von Geräten, anstatt sie im Standby-Modus zu belassen, können allesamt zu einer langfristigen Reduzierung des Ressourcen- und Energieverbrauchs beitragen.

Sie bieten Ihren Kunden in UK auch die Möglichkeit, Racks zurückzunehmen. Was passiert mit ihnen?

Whight: Alle Komponenten des TipOne-Systems sind aus dem gleichen Material hergestellt, nämlich aus hochwertigem, reinem Polypropylen. Dieser Kunststoff kann mit fast allen thermoplastischen Verarbeitungsmethoden verarbeitet werden, wobei die Verfügbarkeit von Polypropylen-Recyclingprogrammen stetig zunimmt. In der ersten Stufe des Recyclingprozesses werden die Racks granuliert, um sie in kleine Stücke zu schreddern. In der nächsten Stufe des Prozesses wird das Granulat erhitzt, neu gefärbt und zu Pellets geformt. Die Pellets werden als letzte Stufe des Prozesses für die Herstellung neuer Produkte verwendet. Viele der kommerziellen Kunststoffprodukte, denen Sie begegnen - Gartenmöbel, Gehäuse von Elektrowerkzeugen oder Autobatterien, Rollcontainer - haben wahrscheinlich einen gewissen Anteil an recyceltem Material und könnten durchaus Kunststoff enthalten, der ursprünglich in einem Labor verwendet wurde. Nicht alle zurückgesandten Racks werden jedoch recycelt, einige werden verwendet, um neue Kunden von TipOne-Nachfüllsystemen zu versorgen.

Glauben Sie, dass die Nachhaltigkeit in Ihrer Branche in Zukunft zu einem Wettbewerbsvorteil werden könnte, weil die Kunden darauf bestehen?

Whight: Ja. Wir sehen, dass die Kunden zunehmend grünere Lösungen verlangen. Einweg-Kunststoffe sind im Labor weit verbreitet. Für die meisten Anwendungen ist die Verwendung von Kunststoffen notwendig, und geeignete Alternativen sind derzeit nicht verfügbar. Daher haben die Kunden den persönlichen Wunsch, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren sowie Produkte wiederzuverwenden und zu recyceln, wo immer dies möglich ist, um die Menge des im Labor erzeugten Abfalls zu begrenzen. Daneben haben Kunden gerne mit Unternehmen zu tun, die sich für Nachhaltigkeit in der Wissenschaft begeistern. Unser Ziel ist es, dass unsere Verpflichtung zur Verringerung der Umweltbelastung unseren Kunden hilft, ihre eigenen nachhaltigen Einkaufsziele zu erreichen.