Also man entwickelt eine Passform am Computer und diese kann entsprechend gedruckt werden?
Knebel: Richtig. Natürlich ist das Drucken von PEEK aufwendiger als bei anderen Materialien, aufgrund der sehr hohen Schmelztemperatur. Aber die Technologie ist ähnlich wie bei einem "normalen" Filament, das gedruckt wird. Die Verarbeitungsbedingungen sind jedoch aufgrund der hohen Schmelztemperatur von circa 400 Grad anders.
Bei welchen Implantaten kann das neue Filament zum Einsatz kommen, gibt es da Beschränkungen?
Knebel: Letztendlich ist ein Medizinprodukt von verschiedenen Faktoren abhängig. Einerseits vom Material, andererseits aber auch vom Design. Grundsätzlich müssen wir hier nichts explizit ausschließen. Überall da, wo ein Anwachsverhalten eines Implantats gewünscht ist, kann es evaluiert werden. Es hängt ab von den Anforderungen, die man an das Material stellt. Inwieweit es im Einklang steht mit den Materialeigenschaften, dem Druckprozess und dem Design, muss man immer im Einzelfall prüfen.
Hat dieses Filament mehr Vorteile als andere, die Sie bislang hergestellt haben? Gibt es hierzu schon Studien?
Knebel: Wir haben Studien durchgeführt, die ein schnelleres Anwachsen belegen. Dies wird durch eine doppelte Ausreißfestigkeit von Pins nachgewiesen sowie ein 30 Prozent höheres Zellanwachsverhalten als Teil einer In vitro Studie.
Wir sind bislang die Rückmeldungen zum neuen Filament?
Knebel: Wir haben es einer ausgewählten Gruppe von Innovatoren vorgestellt und das Feedback ist sehr gut. Auch insofern, als dass diese Firmen in eigenen Untersuchungen festgestellt haben, dass das Additiv tatsächlich an der Oberfläche wirken kann und somit der gewünschte Effekt des schnelleren Anwachsens gegeben ist.
Wissen Sie schon, ob Sie zur COMPAMED 2022 kommen werden?
Knebel: Ja, wir werden auf der COMPAMED ausstellen.