Herr Westerhoff, welche Problemstellungen haben Sie zur Entwicklung der UVC-LED-Desinfektionsbox motiviert?
Thomas Westerhoff: Wir arbeiten seit 2013 in einem großen Forschungsverbund, gefördert durch das BMBF, um die UVC-LED-Technologie weiterzuentwickeln. Damals waren UV-LEDs leistungsschwach und nicht langlebig genug, um als Ersatz für Quecksilberlampen zu dienen.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Jena haben wir untersucht, wie wir typische Hygieneprobleme in Kliniken mit UV-Strahlung lösen können. Ein Fokus lag auf der Desinfektion von elektronischen Kleingeräten wie Tablets und Zugangskarten und medizinischen Geräten, die häufig von Hand zu Hand gehen und somit potenziell pathogene Erreger übertragen können.
Welche technischen Herausforderungen mussten Sie bei der Entwicklung lösen?
Westerhoff: Die größte Herausforderung war, die Bestrahlung homogen und somit gleichmäßig effektiv zu gestalten. UVC-Strahlung wirkt nur dort, wo sie tatsächlich auftrifft und die Effizienz der Desinfektion ist proportional der Bestrahlungsdosis. Verschattungen, etwa durch Gitterroste als Ablage, führten zu unzureichenden Ergebnissen. Wir haben daher eine transparente Spezialglasplatte entwickelt, die Verschattungen verhindert. Zusätzlich haben wir den Innenraum der Box mit einem reflektierenden und streuenden Polymer beschichtet, um die Strahlung gleichmäßig zu verteilen. Diese Optimierungen ermöglichen eine sehr effiziente Desinfektion.