Gibt es Rückmeldungen wie die Probanden das Tragen des Ohrstückes auch in der Nacht empfinden?
Kreuzer: Die aktuelle Studie mit der TUM ist gerade erst gestartet, doch wir haben schon Studien mit dem gleichen Setup – ebenfalls älter Menschen – durchgeführt, die mit dem Tragekomfort sehr zufrieden waren. Wir hatten viele positive Rückmeldungen. Die älteren Leute beschäftigt oftmals eher die Frage, ob man das Gerät auch allein richtig anlegen kann, aber auch diese Sorge können wir in der Regel nehmen.
In einer Studie wurde das Gerät von den Probanden 15 Tage am Stück, 24 Stunden am Tag getragen. Auch das war problemlos möglich. Das geschah natürlich alles in wissenschaftlichen Studien zu einem bestimmten Zweck. Es ist kaum davon auszugehen, dass Privatanwender das Gerät ohne triftigen Grund, zum Beispiel einer Krankheit, über einen solchen Zeitraum tragen würden.
Ist Ihr Produkt auch für Sportler geeignet?
Kreuzer: Wir haben mit einem Gerät für Sportler angefangen, das allerdings weniger Werte misst. Sportler möchten zum Beispiel ihren Ruhepuls messen und ihn dann mit der Herzfrequenz während des Sports vergleichen. Da kommt es weniger auf die Sauerstoffsättigungsmessung an. Wir haben zum Beispiel mal eine Segelmannschaft ausgestattet, die den Sensor nachts getragen hat. Ziel war es zu sehen, wie erholt sie nach der Nachtruhe sind. Aber auch Feuerwehrleute tragen unser Gerät während eines Einsatzes. Es sind viele Anwendungen möglich.
Inwieweit ist die Hörqualität beim Tragen eingeschränkt? Feuerwehrleute sind auf eine gute Hörfähigkeit im Einsatz doch durchaus angewiesen.
Kreuzer: Das Gehör wird um circa 3 Dezibel verringert. Das kann das Gehirn jedoch schnell kompensieren. Es ist eher so, dass man es während des Tragens nicht merkt, sondern nur nach dem Entfernen merkt, dass es wieder „lauter“ wird.