Wünschen sich Ihre Kunden spezifische Tests für ihre Produkte oder handelt es sich um bestimmte Standardtests?
Leuschner: Wir versuchen immer maßgeschneiderte Lösungen für das spezifische Produkt unseres Kunden, welches überwacht werden soll, zu finden. Demnach ist es größtenteils tatsächlich so, dass unsere Geräte kundenspezifisch konfiguriert werden, was über die Software auf den Geräten realisiert wird. Die Sensorik und Elektronik ist hingegen meist Standard.
Gibt es Produkte, die besonders schwierig zu prüfen sind?
Leuschner: An und für sich schon, denn wir betrachten jedes Kundenprodukt für sich einzeln, bezogen auf seine Eigenarten. Oftmals sind es mechanische Eigenschaften, zum Beispiel bei großen massiven Gütern, die wir dann beim Transport überwachen und kontrollieren. Es gibt sehr schwere Geräte, die mehrere Hundert Tonnen wiegen. Darin können Konstruktionen enthalten sein, die mechanisch sensibel hinsichtlich eines Stoßes oder auch Schräglagen sind. Demgegenüber stehen aber Anforderungen zum Beispiel bei Lasersystemen, in denen sehr leichte optische Linsen exakt in ihrer Position bleiben müssen. Die Schwierigkeit besteht darin, den Spagat zwischen beiden Welten von sehr schweren und extrem leichten Produkten zu meistern.
Wie war es in diesem Jahr für Sie nicht in einem Konferenzraum mit Zuhörern vorzutragen, sondern virtuell auf einer webbasierten COMPAMED 2020?
Leuschner: Die Unterschiede waren natürlich sehr deutlich. Zwar ist es für mich nicht ungewöhnlich, vor einer Webcam zu sprechen, da wir viele Online-Meetings haben, aber ein virtuelles Publikum kann man sich eben doch nur vorstellen. Etwas schade fand ich, dass keine Rückfragen kamen. Das wäre vor Ort sicher anders gewesen. Ohne sein Publikum zu sehen, kann man auch schwer während des Vortrages auf dieses eingehen bzw. mit diesem interagieren.