Im Interview mit COMPAMED.de sprach Projektkoordinatorin Dr. Alethea Vanessa Zamora Gómez darüber, vor welchen Herausforderungen die Forschenden dabei standen und wie das PoC-System letztendlich funktioniert.
Frau Dr. Alethea Vanessa Zamora Gómez, Sie und ihr Team haben einen Schnelltest entwickelt, der gleich auf mehrere Infektionskrankheiten testen kann. Wie genau funktioniert das?
Dr. Alethea Vanessa Zamora Gómez: Dieser Sensor basiert auf einem optischen Prinzip. Die Sensoroberfläche ist mit einer Biorezeptorschicht überzogen, welche – je nachdem, um welchen spezifischen Biomarker oder welches Zielmolekül es geht – diesen Biomarker bindet. Die Bindung bewirkt eine Veränderung der optischen Eigenschaften des Sensors.
Welche Erkrankungen könnten mit der Point-of-Care-Plattform nachgewiesen werden?
Dr. Zamora Gómez: In dem Forschungsprojekt konzentrierten wir uns auf die Erkennung von Zytokinen, kleinen Proteinen, die mit Infektionen – zum Beispiel Tuberkulose oder Gelbfieber – und Autoimmunkrankheiten in Zusammenhang stehen. Der Sensor kann jedoch so angepasst werden, dass jeder Biomarker, der an einen Antikörper oder ein Aptamer bindet, nachgewiesen werden kann. Zum Beispiel kardiovaskuläre Biomarker, Biomarker im Zusammenhang mit verschiedenen Krebsarten, COVID-19, und so weiter.
Sensoren mit unterschiedlichen Biorezeptorschichten werden in der Lage sein, verschiedene Biomarker für unterschiedliche Krankheiten zu erkennen. Dabei bezieht sich die Sensitivität auf den optischen Sensor, während sich die Spezifität auf die Biorezeptorschicht bezieht.