Herzinsuffizienz: Monitoring des PA-Drucks per Sensor

Die Herzinsuffizienz (HI) zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland, insbesondere bei Personen über 65 Jahren. Im Jahr 2021 wurde sie bei rund 35.000 Menschen als Todesursache genannt. Die Einteilung in die Stadien I bis IV erfolgt nach der Klassifikation der New York Heart Association (NYHA). Die Prognose und Lebensqualität hängen neben leitliniengerechter Therapie auch vom Selbstmanagement ab, darunter das Telemonitoring.

Telemonitoring, erstattungsfähig durch die gesetzliche Krankenversicherung, trägt dazu bei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Die regelmäßige Messung und Überwachung des PA-Drucks per implantiertem Sensor soll frühzeitig Veränderungen im Lungenkreislauf aufzeigen, um die Therapie rechtzeitig anzupassen.

Die IQWiG-Studie bewertete drei RCTs mit insgesamt 1.548 Patientinnen und Patienten im Stadium NYHA III. Die Vorteile des PA-Druck-gestützten Monitorings waren erkennbar, jedoch fehlten verlässliche Daten zu Komplikationen und potenziellen Schäden. Die Implantation des Sensors birgt kurz- und langfristige Komplikationsrisiken, doch bisherige Studien veröffentlichten keine Daten zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen.

Trotz der Unsicherheiten zeigt die Forschung des IQWiG optimistisch auf drei laufende RCTs, die zusätzliche Erkenntnisse zum Nutzen und Schaden des PA-Druck-Monitorings liefern sollen. Stefan Sauerland, Leiter des IQWiG-Ressorts Nichtmedikamentöse Verfahren, betont die Wichtigkeit der vollständigen Veröffentlichung von Studienergebnissen, um die Versorgung von Patientinnen und Patienten und den wissenschaftlichen Fortschritt zu fördern.

Insgesamt bleibt der Nutzen des Monitorings des PA-Drucks mit implantiertem Sensor vorerst unklar, bis weitere Studienergebnisse vorliegen.

COMPAMED.de; Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)