"Forschung und Produktion müssen für mittelständische Medizintechnik-Unternehmen am Standort Deutschland weiterhin möglich sein. Dafür müssen wir die Produktions- und Lieferketten stärken und smarte Lösungen unter Einbindung der MedTech-Industrie entwickeln", so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
Besonderes Potenzial sehen die Verbände in der Digitalisierung: "Die digitalen Möglichkeiten müssen auch in der Medizintechnik stärker in die deutsche Gesundheitswirtschaft integriert werden“, so Hans-Peter Bursig, ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer Elektromedizinische Technik. „Wir müssen die Voraussetzungen für einen Datenraum Gesundheit schaffen, die Einbindung in den European Health Data Space gewährleisten und so einen rechtssicheren Zugang zu diesen Daten für auch für die Industrie erreichen." Anonymisierte Gesundheitsdaten für die kommerzielle Forschung, Entwicklung und Innovationen spielten eine immer wichtigere Rolle.
Dass Herstellungsprozesse und der Marktzugang in der EU für die Medizintechnik immer komplexer werden, sehen die Verbände auch aufgrund steigender regulatorischer Anforderungen: "Die Medizintechnik-Branche hat mit einer seit Jahren ansteigenden Flut an Regulierungen zu kämpfen, nicht zuletzt durch die Medical Device Regulation (MDR), deren bürokratischer Mehraufwand nicht immer zu zusätzlicher Patientensicherheit beiträgt. Diesem Trend gilt es mit dem politischen Willen zu begegnen, jede neue Regulierung auch an ihren Auswirkungen auf die Wettbewerbs- und Innnovationsfähigkeit unserer Hightech-Industrie zu messen", betont Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS.
Ziel müsse sein, den Medizintechnikindustriestandort Deutschland dauerhaft zu stärken. Die Vorstellung des Zielbildes ist der Auftakt für einen politischen Diskurs, der in der nächsten Legislaturperiode fortgeführt und intensiviert wird.