Für Dr. Simmchen ist die Auszeichnung besonders motivierend: "Für mich als Chemikerin ist es wahnsinnig toll, dass unser von Physik dominiertes Forschungsgebiet jetzt auch Interesse aus der Chemie bekommt. Ich glaube, da ist noch viel Forschungsbedarf da."
Juliane Simmchen, die 1986 geboren wurde, studierte Chemie an der Technischen Universität Dresden. Nach ihrem Diplom in Analytischer Chemie 2010 promovierte sie 2014 in Materialwissenschaft am katalanischen Institut für Nanowissenschaften und Nanotechnologie (ICN2) der Autonomen Universität Barcelona in Spanien. Nach Aufenthalten am MPI für Intelligente Systeme, Stuttgart, und am Centro Brasileiro de Pesquisas Físicas, Rio de Janeiro, Brasilien, kehrte sie 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Materialwissenschaften an die Technische Universität Dresden zurück. Seit November 2016 ist sie dort Freigeist Fellow zum Thema "Light driven microswimmers" in der Physikalischen Chemie. Mit ihrer Arbeitsgruppe erforscht sie kolloidale Materialien und Strategien, um diese zu aktivieren. Sie konstruieren sogenannte Mikromotoren: kleinskalige Strukturen aus synthetischen und biologischen Bausteinen, die sich autonom bewegen können. Darüber hinaus erforschen sie, wie sich verschiedene Umgebungen, etwa Grenzflächen oder applizierte Stimuli, auf diese Bewegung auswirken.
Die junge Wissenschaftlerin ist fasziniert von ihrem Forschungsgebiet und möchte auch in Zukunft kreativ an den vielen unentdeckten Ansätzen weiterarbeiten: "Der Mikrokosmos ist eine unglaublich spannende Welt, die wir gerade entdecken aber auch für uns zu nutzen beginnen. Dafür müssen wir unseren gesamten Werkzeugkasten neu aufbauen, um unsere Kolloide manipulieren zu können, aber sie haben mit Sicherheit auch noch viel Potential, bisher ungelöste Probleme ganz neu anzugehen."
COMPAMED.de; Quelle: Technische Universität Dresden