Tägliches Arbeiten mit pflegebedürftigen Menschen, die neben essentieller Unterstützung auch Hilfe im Alltag benötigen, beansprucht die körperliche Gesundheit des Pflegepersonals und sorgt so für Krankheit, Ausfälle und sogar Berufsunfähigkeit. Aus diesem Grund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Projekt AdaMekoR die Forschung an Lösungen, um Pflegende zu entlasten und Patientinnen und Patienten gleichzeitig mehr Eigenständigkeit zu ermöglichen.
Im Mittelpunkt des am 15. März 2020 gestarteten Forschungsprojekts steht die Entwicklung der Pflegebettausstattung von morgen, mit einem Roboterarm und einer Sensorik zur Überwachung des richtigen Einsatzes.
Unter der Koordinierung der Johanniter-Unfall-Hilfe erforschen die Universitäten Osnabrück und Oldenburg gemeinsam mit dem DFKI verschiedene Komponenten, die aus einem Krankenbett eine Entlastungshilfe für Pflegepersonal und Pflegebedürftige machen. Mit dem Robotics Innovation Center und dem Forschungsbereich Cyber-Physical Systems ist der gesamte DFKI-Standort Bremen am Projekt beteiligt.
Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg arbeitet im Rahmen des Projekts an einem Roboterarm zum Patiententransfer und an einer Sensorik, die die Körperhaltung von Pflegenden im Umgang mit den Patienten analysiert.
Das DFKI konzentriert sich wiederum auf Handhabung der robotischen Unterstützung und die Mobilisation. Hierzu gehören zum einen ein Roboterarm, mithilfe dessen Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen eigenständiger leben können, und zum anderen Konzepte zur Förderung der Bewegungsfähigkeit und zum Transfer von Pflegebedürftigen zwischen Bett und Rollstuhl mithilfe robotischer Vorrichtungen.
Der Forschungsbereich Cyber-Physical Systems unter Leitung von Prof. Dr. Rolf Drechsler arbeitet an Steuerungsverfahren für einen Roboterarm der Firma Kinova, um diesen auch durch leicht bedienbare Mittel wie einen Joystick einsetzbar zu machen.
Der Arm kann dadurch von Patienten mit Bewegungseinschränkungen als eine Art dritte Hand verwendet werden. Hierzu wird der Roboterarm auf einem Beistelltisch installiert, von wo aus er mithilfe eines Joysticks oder einer etwas komplexeren 3D-Maus beim Anreichen von Gegenständen helfen kann.
COMPAMED.de; Quelle: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)