Neue Computer-Architektur: Zeitraffer für die Demenz-Forschung
Neue Computer-Architektur: Zeitraffer für die Demenz-Forschung
28.03.2018
Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) startet in Bonn gerade einen neuen Hochleistungsrechner. Dieser soll die Auswertung biomedizinischer Daten enorm beschleunigen und zu schnelleren Fortschritten in der Demenz-Forschung führen. Dazu nutzt der Rechner die Prinzipien der neuartigen Computer-Architektur "Memory-Driven Computing".
Neue Ansätze für die Prävention und Therapie von Demenz könnten sich aus der Analyse von Gendaten und von Hirnscans ergeben.
Die Zeit drängt: Denn Demenz-Erkrankungen wie Alzheimer zählen bereits heute zu den größten Herausforderungen in der Medizin. Das Problem wird sich durch die wachsende ältere Bevölkerung noch verstärken. Neue Ansätze für die Prävention und Therapie könnten sich aus der Analyse von Gendaten und von Hirnscans ergeben. Doch deren Auswertung erfordert enorme Rechenpower. Deshalb haben das DZNE und Hewlett Packard Enterprise (HPE) eine Kooperation gestartet, um das Potenzial des "Memory-Driven Computing" für die medizinische Forschung zu verwirklichen. Das DZNE ist weltweit das erste Institut, das diese radikal neue Computer-Architektur in der biomedizinischen Forschung einsetzt.
Nach einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie folgt nun der nächste Schritt: Gerade wurde ein neuer Hochleistungsrechner vom Typ "HPE Superdome Flex" im Bonner DZNE-Rechenzentrum in Betrieb genommen. Bisher hatten die Wissenschaftler des DZNE ihre Algorithmen auf Rechnern von HPE in den USA getestet. Bereits dort gelang es, die Zeit eines Rechenprozesses für die Auswertung von Gendaten von 22 Minuten auf 13 Sekunden zu verkürzen. Nun steht den Bonner Forschern ein eigenes System zur Verfügung.