Das Ergebnis: Deutschland und sein Wissenschaftssystem werden im Ausland positiv wahrgenommen. Besonders gelobt werden Wissenschaftsfreundlichkeit, Toleranz, Demokratie und Fortschrittlichkeit. Auch die Arbeitszeiten, Gleichberechtigung der Geschlechter und die Gastfreundlichkeit werden im internationalen Vergleich positiv bewertet. Kritik gibt es dagegen an Bürokratie, Sprachbarrieren und mangelnder sozialer Eingebundenheit im Alltag. Auch die Nachwuchsförderung wird weniger positiv bewertet, vor allem aus der Sicht von Stipendiaten, die aus den USA nach Deutschland kommen.
"Das positive Zeugnis, das uns unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten ausstellen, ist mindestens ebenso ein Grund zur Freude wie zum Nachdenken", kommentiert Hans-Christian Pape, Präsident der Humboldt-Stiftung das Ergebnis der Befragung. "Wir dürfen froh sein über das viele Lob und die großen Stärken in der internationalen Standortkonkurrenz. Damit lässt sich werben! Doch die Kritik an Bürokratie und Nachwuchsperspektiven zeigen, wo der Musterschüler Deutschland dringend besser werden muss", so Pape.
Ausgewertet wurden die Rückmeldungen von 1800 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung zum Abschluss ihres Forschungsaufenthalts in Deutschland. In einem online-Fragebogen bewerteten die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler am Ende des durchschnittlich eineinhalb Jahre dauernden Gastaufenthalts auf vorgegebenen Skalen unterschiedliche Aspekte ihrer Arbeit und ihres Lebens Deutschland. Dabei hatten die Befragten auch die Möglichkeit, Kommentare abzugeben. Alle Antworten wurden anonymisiert ausgewertet. Mehr als 95 Prozent der Geförderten aus über 140 Ländern der letzten sechs Jahre nahmen an der Befragung teil. Die Ergebnisse spiegeln damit ein umfassendes und repräsentatives Bild, das sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung von Deutschland machen.
COMPAMED.de; Quelle: Alexander von Humboldt-Stiftung