"Als wir das verstanden hatten, konnten wir auch die Physik dieser Veränderung modellieren", sagt Ko-Autor José Ignacio Martinez vom Institut für Werkstoffwissenschaften in Madrid (ICMM-CSIC). Die Forscherinnen und Forscher waren dann in der Lage, die Kupferverbindung mit einem 3D-Druckermaterial zu mischen und Sensoren in verschiedenen Formen daraus zu drucken. Sie testen die gedruckten Sensoren in Luft und mit Flüssigkeiten, die unterschiedliche Anteile Wasser enthielten. Dabei zeigte sich, dass die gedruckten Sensoren sogar noch empfindlicher auf Wasser reagieren als das kupferbasierte Polymermaterial allein. Die Forscher schreiben das der Porosität des gedruckten Materials zu. In Flüssigkeiten schlug der gedruckte Sensor innerhalb von zwei Minuten bereits bei einem Wasseranteil von 0,3 bis 4 Prozent an. Zudem reagierte er noch auf eine relative Luftfeuchtigkeit von nur 7 Prozent.
Wenn das Material durch Erhitzen oder in einer wasserfreien Flüssigkeit getrocknet wird, färbt es sich von Blau wieder zurück nach Violett. Tests zeigten, dass es selbst über viele Erhitzungszyklen stabil bleibt und die kupferbasierten Polymere gleichmäßig in den gedruckten Sensoren verteilt sind. An der Luft bleibt das Material mindestens ein Jahr stabil, ebenso bei biologisch relevanten pH-Werten von 5 bis 7. "Die Vielseitigkeit moderner
3D-Drucktechnik bedeutet darüber hinaus, dass sich diese Sensoren in ganz unterschiedlichen Bereichen einsetzen lassen", betont Ko-Autor Shlomo Magdassi von der Hebräischen Universität Jerusalem. Das Konzept könne zudem genutzt werden, um weitere derartige funktionale Materialien zu entwickeln.
"In unserer Arbeit präsentieren wir die ersten 3D-gedruckten Verbundobjekte aus einem nicht-porösen Koordinationspolymer", sagt Ko-Autor Félix Zamora von der Autonomen Universität Madrid. "Das eröffnet die Möglichkeit, die große Familie dieser leicht herzustellenden Verbindungen mit ihren interessanten magnetischen, optischen und elektrischen Eigenschaften für das funktionale 3D-Drucken zu benutzen."
Die Autonome Universität Madrid, die Hebräische Universität Jerusalem, die Technische Universität Nanyang in Singapur, das Institut für Werkstoffwissenschaften in Madrid und DESY waren an der Studie beteiligt.
COMPAMED.de; Quelle: Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY