Dabei arbeitete die Hochschule Landshut mit den Unternehmen GPP Communication, GS Elektromedizinische Geräte G. Stemple und YOUSE zusammen, die ADAC Luftrettung war als assoziierte Partnerin beteiligt. Das Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert. Die gesamte Projektsumme liegt bei ca. 700.000 Euro.
Verändert sich die Atem- oder Herzfrequenz eines Patienten, geben die medizinischen Geräte sofort ein Alarmsignal. "Im Hubschrauber ist es allerdings so laut, dass das Rettungsteam diese Signale nicht hört", erklärt Projektleiter Prof. Dietl. Die Lösung des Problems ist ein Alarmmanagementsystem, das die Signale bündelt und an eine dritte Stelle (z.B. eine Intercom-Anlage) weitergibt. "Bislang existiert in Rettungshubschraubern allerdings kein solches System", so Dietl. Er forschte daher seit Anfang 2018 gemeinsam mit seinem Team an einer Lösung. Das Ergebnis: ein nahezu marktreifer Prototyp eines sogenannten Alarmhubs. Das Gerät sammelt die Alarmsignale über drahtlose Kommunikationsschnittstellen und übermittelt sie über die Intercom-Schnittstelle des Hubschraubers an die Headsets der Rettungskräfte. Dietl ist überzeugt: "Dieser Alarmhub verbessert sowohl die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal, als auch die Sicherheit der Patienten."
Zusätzlich zum Alarmhub entwickelte das Forscherteam einen energiesparsamen Adapter für die drahtlose Bluetooth-Low-Energy-Anbindung aller Medizingeräte, die keine drahtlose Schnittstelle besitzen. Dabei fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine intelligente Lösung, wie die benötigte Energie über die Kommunikationsschnittstelle gesammelt und damit keine weitere Energieversorgung benötigt wird. Aufwendige Wartungsarbeiten, zum Beispiel für Batteriewechsel, entfallen somit. Im letzten Arbeitsschritt testete das Forscherteam die Funktionsweise des Alarmhubs im Einsatz und evaluierten die Ergebnisse.
COMPAMED.de; Quelle: Hochschule Landshut